In einer Befragung von Caritas-Fachdiensten und -Einrichtungen im Jahr 2019 ermittelte das Referat Alter, Pflege, Behinderung des Deutschen Caritasverbandes, in welcher Weise geflüchtete Menschen mit Behinderungen Zugang finden zu Unterstützung und Beratung.
Max Steiner stellte in der Auswertung der Umfrage fest, dass die vielfach hinzugezogenen Laiendolmetscher*innen „in der Regel nicht über die berufsethischen Prinzipien des Dolmetschens, als da sind Verschwiegenheit, Transparenz, Allparteilichkeit […] verfügen“ und dass sie oft mit der Aufgabe überfordert sind (S. 31). Zudem fehlten den Beratungsstellen und Einrichtungen meist Finanzierungsmöglichkeiten für geschulte Sprachmittler*innen (S. 36).
„Sprachbarrieren trennen die besonders schutzbedürftige Gruppe der Menschen mit Behinderung und Fluchtgeschichte von der vollen Inanspruchnahme ihrer Grundrechte.“
Daher folgerte Max Steiner: „Sprachbarrieren trennen die besonders schutzbedürftige Gruppe der Menschen mit Behinderung und Fluchtgeschichte von der vollen Inanspruchnahme
ihrer Grundrechte“ (S. 31).
In den abschließenden Empfehlungen plädiert die Untersuchung dafür, keine Spezialangebote für Menschen aus anderen Herkunftsländern einzurichten, sondern eine Behindertenhilfe für alle. Durch eine stärkere Einbindung in die aufsuchende Arbeit z.B. in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften könnte sie auf ihre Angebote aufmerksam
machen und Fluchtberatungsstellen unterstützen (vgl. S. 37).
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